In Deutschland haben wir uns längst daran gewöhnt, überall und zu jeder Zeit sauberes Wasser aus dem Hahn zu bekommen. Kaum jemand macht sich darum Sorgen oder fragt sich, was man tun muss, damit das Trinkwasser auch sauber bleibt. Die meisten würden wahrscheinlich auch eine Bewässerungsanlage einfach an die Wasserleitung anschließen. Das ist aber ein fataler Fehler, der schwerwiegende Folgen haben kann!

Die Gefahr liegt im zurückfließenden Wasser

Solange Wasser durch die Leitungen nach draußen fließt, ist alles in Ordnung. Doch wenn der Wasserfluss aufhört und Wasser in den Leitungen und Schläuchen verbleibt, können sich dort Verunreinigungen bilden. Viren, Bakterien – gerade in aufge­wärmten Schläuchen im Sommer gefällt es solchen Erregern gut und sie vermehren sich. Das betrifft den herkömmlichen Garten­schlauch ebenso, wie die automatische Bewässerungsanlage. An sich ist auch das nicht problematisch, denn für die Pflanzen stellen diese Erreger keinerlei Gefahr da. Es kann aber vorkommen, dass der Druck in einem Gartenschlauch vorübergehend höher ist, als im Trinkwasser-Versorgungs-System. Und dann würde das verkeimte Wasser ins Trinkwasser Ihres Hauses oder sogar der ganzen Kommune gelangen.

Die Lösung: Systemtrenner für Trinkwasser in der Gartenbewässerung

Es gibt technische Lösungen, die verhindern, dass Wasser aus bestimmten Entnahmestellen wieder zurück in das Versorgungssystem gelangt. Das sind sogenannte “Systemtrenner” oder “Rohrtrenner”. Beim Kauf und Einbau eines Systemtrenners werden Sie einer Klassifikation von Flüssigkeiten in 5 Stufen begegnen. Welche Kategorie ist die richtige für den Anschluss einer Bewässerungsanlage?

DIN EN 1717: Flüssigkeiten in 5 Kategorien

Die DIN Euronorm 1717 unterscheidet 5 Kategorien von Flüssigkeiten nach ihrer Gefährlichkeit für den Menschen. Kategorie 1 ist sauberes Trinkwasser, 2 stellt ebenfalls keine Gefahr für den Menschen dar, 3 und 4 sind bereits verschmutzt und bei Verzehr potenziell gefährlich. Stufe 5 bedeutet, dass sich konkrete virale oder bakterielle Krankheitserreger in der Flüssigkeit befinden und der Verzehr für Menschen sehr gefährlich ist.

Was viele überrascht ist, dass es sich bei dem zurückfließenden Wasser aus einem Gartenschlauch oder einer Bewässerungs­anlage bereits um Flüssigkeiten der Stufe 5 handeln kann!

Das bedeutet, dass nur Trinkwasser-Systemtrenner der Flüssigkeitskategorie 5 zur Absicherung von Bewässerungsanlagen in Frage kommen (FK-5).

Wie kommen die Keime ins Trinkwasser?

Wenn das, was in die Bewässerungsanlage hineinfließt Trinkwasser ist – wie kann es dann dort zu einer gesundheits­schädlichen Flüssigkeit werden? Nun, in der Natur sind schädliche Keime keine Seltenheit. In den meisten natürlichen Gewässern finden sich unterschiedliche Schädlinge – manchmal sogar im Trinkwasser. Das ist aber kein Grund zur Sorge, denn mit ein paar Fremdstoffen im Trinkwasser kann der menschliche Körper gut umgehen. Eine Gefahr für die Gesundheit entsteht erst, wenn die Erreger in großer Konzentration vorkommen. Genau das kann in Schläuchen und Rohren für die Bewässerung passieren.

Verunreinigung von Trinkwasser am Beispiel Legionellen

Ein Beispiel sind die als “Legionellen” bekannten Bakterien: Die finden sich in vielen natürlichen Gewässern. Dort können sie sich aber nicht besonders gut vermehren und sind deshalb auch bei Verzehr des Wassers unbedenklich. Das ändert sich aber, wenn solches Wasser plötzlich anders gelagert wird.

Zum Beispiel, wenn es in einem Gartenschlauch, einem Rohr oder einer Bewässerungsleitung längere Zeit zum Stehen kommt und sich erwärmt. Bei 25-45 Grad Celsius fühlen sich Legionellen pudelwohl und vermehren sich munter. Das kann ausreichen, damit das Wasser dann als Flüssigkeit der Stufe 5 gilt.

Ist Wasser aus der Bewässerungsanlage gefährlich?

Wasser, das aus einer Bewässerungsanlage kommt ist für Pflanzen bestimmt und für die ist auch abgestandenes Wasser völlig ungefährlich. Für Mensch und Tier stellt es in der Regel ebenfalls keine Gefahr da. Auch wenn es sich um lange gestandenes, potenziell verunreinigtes Wasser handelt, geht davon keine Gefahr aus, solange es nicht als Trinkwasser verwendet und in größeren Mengen getrunken wird. Das aber sollte sich von selbst verstehen.

Die Vorsichtsmaßnahmen, die in DIN EN 1717, DIN 1988-100, VDI 6023 oder der Trinkwasserverordnung festgelegt sind sollen unseren hohen Trinkwasser-Standard schützen und dafür sorgen, dass auch unter ungünstigen Umständen keine Gefahr für Leib und Leben besteht. Tatsächlich sind darin aber viele Vorsichtsmaßnahmen beschrieben, die für besondere Notfälle vorgesehen sind. Ein Systemtrenner / Rohrtrenner bei der Bewässerung ist ein solches Notfallsystem.

Wer haftet im Fall der Fälle?

Was aber, wenn kein Systemtrenner verbaut wurde und verunreinigtes Wasser in die Trinkwasser-Versorgung fließt? Was, wenn derart verunreinigtes Trinkwasser von Menschen getrunken wird und diese krank werden? Wer haftet in solchen Fällen?

In der Regel haftet das Fachunternehmen, das für die Bewässerungsanlage verantwortlich ist. Ähnlich also wie ein Elektriker, der für die von ihm abgenommene Elektroinstallation haftbar ist.

Im Fall der Fälle kann eine nicht korrekt angeschlossene Bewässerungs­anlage für den Installateur schwerwiegende Folgen haben! Von Schadensersatzklagen bis Schmerzensgeld ist alles möglich. Wasserinstallateure wissen das natürlich – viele Garten- und Landschaftsbauer aber leider nicht. Und deshalb schließen viele völlig unbedarft einfach Bewässerungssysteme direkt an die Wasserversorgung an.

Mit fachmännischer Planung auf der sicheren Seite

Einen Systemtrenner in der automatischen Gartenbewässerung zu verbauen – das ist für uns als Experten selbstverständlich. Und das ist nur einer von sehr vielen Aspekten, die wir bei der Bewässerungsplanung berücksichtigen.

Sicherheit, Zuverlässigkeit, Leistung und Langlebigkeit – mit einer fachmännischen Planung von aqua naturale sind Sie bei allen Belangen auf der sicheren Seite. Wir sind Ihr Ansprechpartner – für den professionellen Garten- und Landschaftsbau ebenso, wie für Privatkunden.