Gartenbewässerung ist wichtig, denn Wasser ist die wichtigste Voraussetzung für ein gesundes und starkes Pflanzenwachstum. Doch wie viel Wasser ist eigentlich optimal? Und wie sollte die zusätzliche Bewässerung ablaufen?
Zu welcher Tageszeit soll man gießen?
Ein wichtiger Faktor automatischer Bewässerung ist die Effizienz. Mit Effizienz ist der sparsame und bedarfsgerechte Umgang mit Wasser gemeint. Daher macht eine Bewässerung in den frühen Morgenstunden am meisten Sinn. Nur dann ist die Bodentemperatur verhältnismäßig niedrig und die Luftfeuchtigkeit hoch. Durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit kann weniger Wasser von der Luft aufgenommen werden, da diese bereits gesättigt ist. Die kühlere Temperatur der Luft sorgt dafür, dass diese während des Aufsteigens weniger Feuchtigkeit aufnehmen und dem Boden entziehen kann. Somit geht bei der Bewässerung in den frühen Morgenstunden weniger Wasser verloren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Gesundheit der Pflanzen. Ein vom Tag aufgeheizter Boden, der dann zum Abend hin noch bewässert wird, bildet mit seinem feuchtwarmen Milieu eine Grundlage für Schädlinge, zum Beispiel Schnecken, und Pilzerkrankungen.
Zusammenfassend kann also schon allein die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt der Bewässerung ein Argument für die Anschaffung einer automatischen Bewässerungsanlage bedeuten. Denn es erscheint wenig plausibel, jeden morgen gegen 4.00 Uhr händisch mit der Bewässerung von Beeten und Rasenflächen zu beginnen. Eine automatische Bewässerungsanlage übernimmt diese Aufgaben zuverlässig und sorgt dafür, dass beim Frühstück das Gießen schon erledigt ist.
Wie oft soll man gießen?
Der am häufigsten anzutreffende Irrtum basiert auf der Annahme, das für alle Pflanzen jeden Tag die gleiche Beregnungsdauer optimal ist. Viele bewässern auch nur wenn sie Zeit haben - und dann auch nur solange wie die Lust reicht. Das alles hat mit optimaler Bewässerung nichts zu tun, sondern verschwendet Wasser und letztlich auch Zeit.
Ein Rasen benötigt, je nach Jahreszeit, pro Woche ca. 30 Liter Wasser pro Quadratmeter bei lockerem Sandboden. Bei lehmigen und bindigen Böden können auch 20 bis 25 Liter pro Quadratmeter ausreichen. Je nach Art des Rasens können die Wurzeln bis zu 1 Meter tief in die Erde reichen. Deshalb sollten Sie den Rasen auch dementsprechend durchdringend bewässern.
Ein ausgebrachter Liter Wasser dringt etwa 1 cm pro Quadratmeter in die Fläche ein. Dementsprechend sind täglich kleinere Wassergaben sogar kontraproduktiv, weil Sie für eine Konzentration von Wurzeln im oberen Bodenbereich sorgen. Der Rasen benötigt aber, um widerstandsfähig zu sein, eine zusätzliche Anbindung in tiefere Erdschichten. Insofern ist eine bis in die Tiefe durchdringende Bewässerung für einen dauerhaft gesunden Rasen notwendig.
Unser Tipp: Bewässern Sie Rasenflächen 2-3 mal in der Woche durchdringend. Die Steuerung einer automatischen Bewässerung lässt sich leicht einstellen und führt die Wassergaben an den entsprechenden Tagen zuverlässig durch. Die Dauer der Bewässerung lässt sich dabei leicht und bequem einstellen und so an die individuellen Gegebenheiten des Grundstücks anpassen.
Um die Wasserausbringung zu überprüfen bieten sich günstige Regenmesser aus dem Baumarkt oder Landhandel an. Verfügt aber die Bewässerungsanlage zusätzlich über einen entsprechenden Wettersensor, dann erfolgt die Anpassung der Beregnungsdauer je nach Sonneneinstrahlung, Temperatur und Niederschlag sogar vollautomatisch.
Wie viel soll man gießen?
Es ist durch unzählige Studien und Berichte in den Medien bestätigt, dass die trockenen Perioden der Jahre einerseits zunehmen und andererseits immer länger dauern. Zusätzliche Bewässerung hat heute und gerade durch diesen Umstand eine ganz andere Notwendigkeit als noch vor einigen Jahren.
Nach wie vor hängt die effektive Menge, wie viel bewässert werden muss, erheblich von der Beschaffenheit des Bodens und der Bepflanzung selbst ab. Um einen groben Anhaltspunkt zu geben, können folgende Werte herangezogen werden:
- Periode März - Mai: ca. 15-20 Liter/Quadratmeter
- Periode Juni - September: 25-40 Liter/Quadratmeter
- Periode Oktober - November: 5-10 Liter/Quadratmeter
Bitte beachten Sie, dass Sie diese Werte zu den natürlichen Niederschlägen in Relation setzen müssen. Regnet es besonders viel, so müssen Sie natürlich weniger bewässern - und umgekehrt.
Die hier angegebenen Werte können außerdem nur grobe Anhaltspunkte sein, weil sich die notwendige Menge auf jedem Grundstück durch Lichteinfall, Wind oder Baumwurzeln ganz anders verhalten kann. Eine gut geplante Bewässerungsanlage berücksichtigt all diese Faktoren und man kann einzelne Bereiche separat schalten. So wird über die eingestellte Dauer der Bewässerung auch die Wassermenge festgelegt.
Wie soll man gießen?
Nahezu alle Hersteller von Bewässerungstechnik haben Produkte für unterschiedliche Anwendungsbereiche im Sortiment. Die Entwicklung dieser Produkte stützt sich auf jahrzehntelange Erfahrung und viele Studien. Es haben sich dabei zwei Hauptkriterien entwickelt. Überkopf- oder Überflur-Beregnung und Unterflur-Bewässerung. Also die Bewässerung von oben (Beregnung, klassisches Gießen) oder eine direkte Bewässerung an den Wurzeln, zum Beispiel über einen unterirdischen Tropfschlauch.
Überflur-Bewässerung ist leichter zu bewerkstelligen, geht aber unter anderem mit höheren Verdunstungsverlusten einher. Unterflur-Bewässerung ist aufwändiger in der Installation, aber langfristig besonders sparsam. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel "Welche Arten von Bewässerung gibt es?".
Kann man zu viel gießen?
Natürlich, spätestens wenn das ausgebrachte Wasser vom Boden nicht mehr aufgenommen werden kann und sich Wasser zu Flächen sammelt, war die Menge zu viel. Häufig kann man einen ähnlichen Effekt auch beobachten, wenn man vollständig ausgetrocknete Böden versucht zu gießen. Das Wasser kann dann nicht aufgenommen werden und läuft einfach seitlich ab.
Mit einer automatischen Bewässerungsanlage können Sie die Wassermenge individuell anpassen und durch einen Sensor dem aktuellen Wetter anpassen. Der Boden kann durch regelmäßige Bewässerung seine Speicherfähigkeit für Feuchtigkeit erhöhen und so auf Dauer Wasser verwerten. Dies trägt effektiv zur Einsparung von Wasser bei.
Ist es sinnvoll auch im Winter zu gießen?

Die automatische Bewässerungsanlage wird im Spätherbst mit Druckluft entleert und läuft über den Winter nicht. Die meisten Pflanzen benötigen über den Winter keine zusätzliche Zugabe von Feuchtigkeit.
Ein klassisches Beispiel einer Pflanze, die sich trotzdem über die ein oder andere Kanne Wasser auch im Winter freut ist der Bambus. Dieser leidet sehr unter längeren Trockenperioden, auch bei niedrigen Temperaturen. Wenn Ihnen also demnächst jemand erzählt, sein Bambus wäre erfroren, können Sie hier Aufklärung leisten - denn er ist garantiert vertrocknet.
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